Ein großes Programm mit russischer Chormusik hat Dmitrij Kitajenko für ein Projekt mit drei Konzerten in der Kölner Philharmonie aufs Programm gesetzt, aus denen auch eine CD-Produktion vorgesehen ist. Die Konzerte beginnen mit ‚Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitezh und der Jungfrau Fevroniya‘, einer von Maximilian Steinberg (1883-1946) zusammengestellten Suite in vier Bildern aus Nikolai Rimski-Korsakovs märchenhafter Oper ‚Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitezh‘, in der die der Natur verbundene Fevroniya träumt davon, ihre Stadt Kitezh vor dem Angriff der Tataren zu schützen, indem sie sie unsichtbar werden lässt. Rimsky-Korsakov schrieb dazu eine schillernde Musik, die mit jener von Wagners ‚Parsifal‘ verglichen wurde. Es folgt Sergei Taneyevs Kantate ‚Johannes Damascenus‘ für gemischten Chor und Orchester, ein wunderbares Werk das der Komponist, ohne seine russischen Wurzeln zu verleugnen, als eine Hommage an Johann Sebastian Bach ansah. Die Texte stammen aus einem Gedicht von Aleksej Tolstoi, einem Cousin Leo Tolstois. Taneyev studierte bei Nikolai Rubinstein und Piotr Tchaikovsky, der von ihm sagte: „Er ist Russlands bester Kontrapunktiker, und man findet vielleicht noch nicht einmal im Westen seinesgleichen“. Er verbindet er in seiner Musik den strengen Kontrapunkt Bachs mit einer Melodien-Entfaltung, die sich insbesondere am russischen Lied orientiert. Die Chorpartie von ‚Johannes Damascenus‘ ist auch vom orthodoxen Kirchengesang inspiriert. Die drei Sätze sind ein musikalisches Bild des Lebens- und Pilgerweges von Johannes. Es folgt Sergei Rachmaninovs Vokalwerk ‚Die Glocken‘ aus dem Jahr 1913, das die vier großen Lebensabschnitte des Menschen beschreibt. Rachmaninovs Komposition für Sopran, Tenor, Bariton, Chor und großes Orchester stützt sich auf Edgar Allan Poes gleichnamiges Gedicht in einer freien russischen Übersetzung von Konstantin Balmont.
Anna Samuil, Sopran
Dmytro Popov, Tenor
Vladislav Sulimski, Bass-Bariton Tschechischer Philharmonischer Chor Brno Petr Fiala Einstudierung
Gürzenich-Orchester Köln
17.06.2018 – Sonntag 11:00 Uhr, Kölner Philharmonie
18.06.2018 – Montag 20:00 Uhr, Kölner Philharmonie
19.06.2018 – Dienstag 20:00 Uhr, Kölner Philharmonie

Konzertkritik von Pizzicato