Am 27. und 29. September, jeweils um 19.30 Uhr, dirigiert Dmitrij Kitajenko Gustav Mahlers  8. Symphonie, die sogenannte Symphonie der Tausend mit den Zagreber Philharmonikern in der Lisinski-Konzerthalle der kroatischen Hauptstadt.

„Es ist das Größte, was ich bis jetzt gemacht. Und so eigenartig in Inhalt und Form, dass sich darüber gar nicht schreiben lässt. Denken Sie sich, dass das Universum zu tönen und zu klingen beginnt. Es sind nicht mehr menschliche Stimmen, sondern Planeten und Sonnen, welche kreisen.“ Das schrieb Gustav Mahler 1906 über seine Achte Symphonie an den Dirigenten Willem Mengelberg. Doch obwohl er manchmal wie in einem Fieberrausch an dem Werk arbeitete, dauerte es bis September 1910, ehe die Symphonie uraufgeführt wurde.

Bei der Uraufführung bestanden die Chöre aus rund 850 Sängerinnen und Sängern, die Anzahl der Musiker des Orchesters war auf etwa 170 Spieler erhöht worden; insgesamt wird eine Gesamtbesetzung von 1030 Mitwirkenden überliefert, wodurch die Symphonie zu ihrem Beinamen ‚Symphonie der Tausend‘ kam. Unter den ca. 3000 Besuchern der Uraufführung befanden sich viele Persönlichkeiten aus Politik, Industrie und Kultur, unter anderen Georges Clémenceau, Stefan Zweig, Thomas Mann, Siegfried Wagner, Leopold Stokowski, Arnold Schönberg, Anton Webern und Richard Strauss.

Mit mächtigen Klängen beginnt der erste Satz über den lateinischen Pfingsthymnus ‚Veni creator spiritus‘. Die Schlussszene aus ‚Faust. Der Tragödie zweiter Teil‘ liefert den Text für den zweiten Satz. Die Uraufführung war Mahlers größter Triumph.

Für Dimitrij Kitajenko hat das Konzert mit den Zagreber Philharmonikern eine besondere Bedeutung. Es sind nämlich nun fast dreißig Jahre her, dass er die Komposition als erster Dirigent in Russland aufgeführt hatte, nämlich am 25. Dezember 1988 zum 35-jährigen Bestehen der Moskauer Philharmoniker, deren Chefdirigent Kitajenko damals war.

Lisinski Hall Zagreb

In Zagreb sind neben dem Philharmonischen Orchester Zagreb folgende Mitwirkende zu hören: Ivan Goran Kovacic Academic Choir, Ivan Filipovic Chamber Choir, Zvjezdice Girls’ Choir, Kristina Kolar, Valentina Fijacko Kobic und Marija Kuhar Sosa, Sopran, die beiden Mezzosopranistinnen Ivana Srbljan und Martina Gojceta Silic, Nikolai Schukoff, Tenor, Ljubomir Puskaric, Bariton sowie Luciano Batinic, Bass.