Die Zahl fünf ist ein fester Bestandteil des Programms, das Dmitrij Kitajenko am 12. Oktober mit dem Qatar Philharmonic im Qatar National Convention Centre in Doha aufführt.

Es beginnt mit Mahlers Adagietto aus der 5. Symphonie, die zum Teil das Ergebnis seiner Liebesbeziehung und der anschließenden Ehe mit Alma Schindler ist. Mahler widmete diese Symphonie seinem ‚Almschi‘, und das Adagietto des Werkes wurde als Liebesbrief in der Musik oder als Liebeslied ohne Worte bezeichnet.

In gewisser Weise ist Schuberts 5. Symphonie, das zweite Werk auf dem Programm dieses Konzerts, auch Ausdruck der Liebe, Schuberts Liebe zu Mozarts Musik. Als er 1816 im Alter von 19 Jahren seine Fünfte komponierte, schrieb er in sein Tagebuch: „O Mozart, unsterblicher Mozart, wie viele, o wie unendlich viele solche wohltätige Abdrücke eines lichtern, bessern Lebens hast du in unsere Seelen geprägt!“

Die Tatsache, dass diese Symphonie eine Verbeugung vor Mozarts Stil ist, löste bei Mahler harsche Kritik aus. Er schrieb, dass Schubert bei all seiner melodischen Inspiration zu sehr auf den Formalismus von Haydn und Mozart zurückgegriffen habe.

Obwohl die Symphonie recht originell ist und auch Schuberts persönliche Stimme durchscheinen lässt, sind die schönen Melodien tatsächlich sehr mozartisch.

Der letzte Teil dieses Konzertes steht im völligen Gegensatz zum ersten. Laut Rostropovich ist Shostakovichs Fünfte Symphonie der Schlüssel zu seiner Existenz, ein Zeugnis für das Hin- und Her-Gezerrtsein des Komponisten zwischen eigenem Willen und institutionalisierten Forderungen des sowjetischen Realismus.

Die Fünfte wurde 1937 komponiert, ein Jahr nachdem Shostakovichs Musik von Stalin als chaotisch bezeichnet worden war. Die Fünfte befriedigte das Regime, das der Ansicht war, dass der Komponist zur ästhetischen Linie der Partei zurückgekehrt sei. Aber das Publikum verstand die Arbeit anders. Rostropovich sagte über die erste Vorstellung: „Das Publikum applaudierte eine Stunde lang. Bewegt gingen die Menschen durch Leningrad, fielen sich in die Arme und gratulierten sich gegenseitig, dass sie an dieser Veranstaltung teilnehmen konnten. Sie verstanden die implizite Botschaft der 5. Symphonie: Es ist eine Botschaft des Leidens, des Schmerzes und der Einsamkeit eines Mannes, der unter der Folter der Inquisition immer noch versucht, in seinen Leiden zu lächeln“.