In der vergangenen Saison begann Dmitrij Kitajenko einen Zyklus mit Scriabins Symphonien mit dem Gürzenich-Orchester in der Kölner Philharmonie. Am 27., 28. und 29. Oktober 2019 kehrt er zu zwei weiteren Werken von Scriabin zurück, dem Klavierkonzert und der Zweiten Symphonie, denen Prokofievs Erste Symphonie, die so genannte Klassische, vorausgeht.

Scriabin komponierte seine Zweite Symphonie im Jahre 1901. Sie wurde im Januar 1902 in St. Petersburg unter Anatol Liadov uraufgeführt. Es ist noch eine eher konventionelle Symphonie mit einem recht romantischen Charakter, viel zurückhaltender als extravagante Werke wie Poème Divin oder Prometheus. Als jedoch Vassily Safonov, von 1903 bis 1919 Dirigent des New York Philharmonic, die Zweite Symphonie von Scriabin zum ersten Mal dirigierte, winkte er vor dem Orchester mit der Partitur und sagte: „Hier ist die neue Bibel, meine Herren….“.

Lustigerweise war es Safonov, der Scriabins Werke später in New York nicht aufs Programm setzte, nachdem der Komponist seine Frau verlassen hatte, um bei seiner Geliebten Tatiana Fjodorowna Schloezer zu wohnen. Safonov war ein guter Freund von Scriabins erster Frau und stand im Ehestreit auf ihrer Seite.

Der Solist des Klavierkonzerts ist Gerhard Oppitz, von dem Dmitrij Kitajenko sagt: „Er ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit und ein herausragender Musiker. Wir sind auf der gleichen Wellenlänge, sowohl als Menschen als auch als Künstler; ich schätze ihn als einen meiner besten Partner auf der Bühne.“