Am 29. und 30. November dirigiert Dmitrij Kitajenko im Dresdner Kulturpalast die Dresdner Philharmonie in Tchaikovskys Manfred-Symphonie, Prokofievs Zweitem Violinkonzert mit Sergej Krylov als Solist und Auszügen aus Aram Khachaturians Ballett Spartacus.
Tchaikovsky schuf mit Manfred ein herausragendes Beispiel für das Genre der Programm-Symphonie, in dem ein erzählerisches Programm mit abstrakten sinfonischen Formen verschmolzen wird. Zu Dmitrij Kitajenkos Aufnahme bei OehmsClassics schrieb das Klassikmagazin Pizzicato: „Im ersten Satz wird Manfreds desolate Gemütsverfassung atemberaubend zum Ausdruck gebracht: das Spiel des Orchesters ist auffallend dunkel gefärbt, schleppend, matt und gewinnt Energie, wenn die Musik in leidenschaftlichem Seufzen aufrauscht. Soviel düstere Hoffnungslosigkeit, soviel Lento lugubre hat man hier wohl selten gehört.
In den beiden Mittelsätzen Satz arbeitet Kitajenko mit wunderbaren Nuancen, aber er will keinen Glanz, nichts Positives, und auch über den alpinen Naturszenen liegt immer ein Hauch von Trauer oder zumindest von Melancholie.
Leidenschaftlich aufgewühlt und keineswegs ein orchestrales Showstück ist das Finale, dessen so unterschiedliche Klangentwicklungen Kitajenko aufregend in eine ergreifende Form gießt. Und wieder bekommt man eine Gänsehaut ob all der Tragik, die da auf den Hörer einwirkt. Selbst die Orgel vermeidet jeden Glanz und wird auf Harmoniums-Wirkung zurückgenommen, so wie Tchaikovsky es ja auch vorgeschrieben hat. Nur in den extremen Schlusstakten spürt man, dass Manfred am Ende doch verziehen wird, dass der Tod ihn aus seinen Qualen befreit hat.“
Prokofievs Zweites Violinkonzert ist eines der letzten Werke, die der Komponist vor seiner endgültigen Rückkehr in die Sowjetunion schrieb. Es zeigt gegenüber seinen vorangegangenen Stücken eine Tendenz zu größerer Einfachheit und Klarheit des Ausdrucks wie der Form. Khachaturians abendfüllendes Ballett Spartacus wurde von Shostakovich gelobt als ein Werk von höchster Überzeugungskraft und Bewegtheit.